Über‘s Klima reden, aber wie?
Es kommt auf dich an, aber es hängt nicht von dir ab.
Bei sozialem Engagement, egal in welchem Bereich, kann diese Einstellung sehr hilfreich sein.
Bei globalen und komplexen Aufgaben droht sonst leicht ein Gefühl der Machtlosigkeit.
Beim Klimastammtisch (online) der Pfarreiengemeinschaft Marktoberdorf wurden deshalb Tipps und Hilfestellungen gegeben, wie man über globale Themen wie z.B. das Klima (dies gilt auch für viele andere Themen) spricht ohne gleich Fluchtreaktionen, Gegenbewegungen oder Erstarren in Resignation zu erzeugen, trotzdem aber die Dringlichkeit des Themas nahezubringen.
Natürlich müssen zunächst wissenschaftliche Fakten das Problem und die Dringlichkeit verdeutlichen.
Z.B.: „Experten für den Klimawandel aus 195 Ländern (der Weltklimarat) sind sich einig. Die Geschwindigkeit der Energie‑, Agrar- und Mobilitätswende müsste vervielfacht werden, damit wir das Pariser Klimaziel von deutlich unter 2 Grad erreichen können. Andernfalls könnte diese Erde schon in 30 Jahren völlig anders aussehen.“
Die Fakten können uns aufrütteln und in Bewegung bringen.
Lokale und aktuelle Frames sind ganz wichtig. Nicht Brände in Australien und Meeresspiegelanstiege in 100 Jahren. Sondern z.B. „Die letzten 6 Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.“ Oder noch lokaler und aktueller: Im Sommer die braunen Wiesen vor der eigenen Tür.
Menschen merken sich persönliche Geschichten viel besser als Statistiken und Graphen: „Mit der Bahn zur Arbeit? Da war ich erst skeptisch. Aber seit ich viel mehr mit der Bahn in die Arbeit fahre, bewege ich mich mehr, weil ich zum Bahnhof radle und ich kann meine Zeit im Zug besser nutzen als im Auto.“
Gemeinschaftsgefühl: Ein gemeinsames Projekt und eine gemeinsame Vision verbinden. Auch der Klimastammtisch z. B bringt Menschen zusammen.
Zudem macht es Menschen glücklich, sich für das einzusetzen, was sie lieben. Besonders wenn sie es gemeinsam tun. Das stiftet Sinn.
Um Machtlosigkeit zu entkräften ist es wichtig Handlungsoptionen und Lösungen aufzeigen. Was konkret kann ich tun. Wo gibt es schon Beispiele für gelungene Maßnahmen.
Auch positive Visionen wirken der Machtlosigkeit entgegen:
Das Bewusstsein um die Klimakrise gibt uns die Chance uns als globale Gruppe der Erdenbürger zu begreifen. Weniger auf die Unterschiede zwischen Gruppierungen und Völkern zu schauen.
Den Blick auf ein gemeinsames Ziel, eine Aufgabe kann die Kooperationsbereitschaft erhöhen und die Konfliktbereitschaft senken.
Es entwickelt sich eine neue Gesellschaft. Eine Gesellschaft des WIR und nicht des ICH.
Eine Vision von Papst Franziskus finden wir in der Enzyklika „Fratelli tutti“.
Es kommt auf dich an, aber es hängt nicht von dir ab.
Klimastammtisch immer am 3. Freitag im Monat um 20.Uhr
Infos und Anmeldung unter: www.pg-mod.de
Weiterführende Informationen zum Thema finden Sie auf den folgenden Internetseiten (Auswahl)
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